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Projektleitung

Ursina Tobler

Dr. sc. nat., Biologin

Projektleiterin

Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz (karch)

Trittsteingewässer

Die Projektleiterin Ursina Tobler von der  Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch; www.karch.ch) plante im Frühjahr 2015, zusammen mit ggnatur den Ausbreitungskorridor von Kollbrunn zum Eschenbergwald wieder “amphibiendurchlässig” zu gestalten. Daher werden diverse Trittsteingewässer am Waldrand erstellt, entlang derer sich die Unken und andere Amphibien nach und nach in Richtung Eschenberg ausbreiten können.

Die Finanzierung des Karch-Projekts „Unken-Trittsteingewässer Seemerrüti – Eschenberg“ ist zustande gekommen und mit deren Realisierung wurde noch vor Weihnachten 2016 begonnen.

Wieder den kritischen Stimmen, heute hätte niemand mehr Geld für Umweltschutzanliegen, gelang es Barbara Leuthold, Naturschutzbeauftragte der Gemeinde Illnau-Effretikon und dem Kanton Zürich, die Finanzierung der dringend benötigten Trittsteingewässer von der Seemerrüti bis zum Eschenberg zu organisieren. Die Kosten teilen sich der Kanton, die Stadt Illnau-Effretikon, der Naturschutzverein Illnau-Effretikon und die Firma Renggli Bauunternehmung. Die Seemerrüti, die an der Töss gegenüber von Kollbrunn liegt, gehört nun seit einem Jahr zu Illnau-Effretikon, da die Gemeinde Kyburg eingemeindet wurde und zeichnet neu die nördlichste Grenze der drittgrössten Gemeinde des Kanton Zürichs. Ein grosses Dankeschön im Namen der Gelbbauchunken sei hier erwähnt.

 

 

 

 

Um den genetischen Austausch und das Abwandern der Jungtiere in geeignete Lebensräume zu ermöglichen, ist eine Vernetzung in geeignete Strukturen notwendig und sinnvoll und erhöht die Chancen auf ein Überleben in den einstigen Lebensräumen an der Töss.

Der zuständige Stadtrat von Illnau-Effretikon Matthias Ottiger besuchte die ersten neu gebauten Trittsteingewässer im Tösstal kurz vor Weihnachten.

 

Dazu Ottiger:“ Dank einem enormen freiwilligen Engagement von Herrn und Frau Renggli in den letzten 20 Jahren, entwickelte sich aus einem Tümpel mit einigen wenigen Amphibienarten ein idealer Lebensraum für hunderte Gelbbuchunken. Schweizweit haben Gelbauchunken massive Bestandes Rückgänge erlitten und sind stark gefährdet. Die Vernetzung der Populationen mit dem Eschenberg ist eine einmalige Möglichkeit, dem raschen Rückgang der Gelbbauchunken entgegen zu wirken.“

An zwei geplanten Orten wurde etwas mehr erstellt, als nur Kleinstgewässer, da sich die Lage besonders auch für die Geburtshelferkröte hervorragend eignet. Ohne Material hin oder abzutransportieren wurde mit vorhandenen Ressourcen wie Sandstein und Lehm versucht, optimale Bedingungen für die kleinen, unpopulären Amphibien zu schaffen.

Um ebenfalls einen Augenschein der ersten entstehenden Trittsteingewässer zu nehmen und sich über sinnvolles und nachhaltiges Vorgehen des erfolgreichen Projektes auszutauschen trafen sich Kantonsrätin (SP) und Vorstandsmitglied von Birdlife Therese Agosti, Ursina Tobler, Projektleiterin Karch, Barbara Leuthold, Naturschutzbeauftragte von Gemeinde Illnau-Effretikon und dem Kanton Zürich und Barbara Stähli, interessierte und beratende Bürgerin sowie Werner und Sandra Renggli vor Ort. Der sehr interessante Austausch zeigten die heutigen Hürden in Naturschutzbelangen auf. Nicht nur die Sparmassnahmen der Kantone und Kommunen, sondern auch das politische Vorgehen, die Gesetze und Richtlinien und die Bürokratie machen es schwierig, nachhaltig und grossräumig die Interessen unserer einheimischen Tierwelt zu vertreten. Agosti liegt es besonders am Herzen, gerade solche, auch private Projekte wie das genannte in der Seemerrüti, dringend in übergeordnetes Vorgehen wie die geplante Renaturalisierung der Töss mit einzubringen. Die Langzeitvision, das Tösstal auch für Amphibien wieder durchgängig zu machen gehört zur wichtigen Botschaft, die Agosti im Kantonsrat einbringen will.

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